Yoga Blog 10.3.25

Die Qual der Wahl

So findest du die passende Yogalehrerausbildung

 Als ich 2014 damit begann, gemeinsam mit meiner Kollegin Amiena Zylla Yogalehrerausbildungen anzubieten, war das in München noch eine Besonderheit.  Mittlerweile gibt es so viele Anbieter, dass es für Interessent*innen immer komplizierter wird, sich für die „richtige“ zu entscheiden.

Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, in der ich selbst auf der Suche war. Damals war die Situation genau umgekehrt: es gab sehr wenig Auswahl und es fehlten mir Kriterien, die mir die Entscheidung hätte einfacher machen können. Die bekommst du jetzt von mir an die Hand, und ich hoffe, sie helfen dir im Dschungel der vielen Angebote.

Crashkurs oder berufsbegleitend
Yogaausbildungen gibt es in verschiedenen Formaten. Und jeder hat da andere Vorlieben und auch Zeit zur Verfügung.

In Kompaktausbildungen, die ungefähr 3 Wochen dauern, tauchst du so intensiv ins Yoga ein, dass dir daneben kaum mehr Kapazität für anders bleibt. Daher werden diese Ausbildungen meistens im Retreat-Charakter an einem schönen Ort angeboten.

Vorteile:

-          Du bist in kurzer Zeit Yogalehrer*in

-          du hast keinen Alltag nebenbei (wie kochen, putzen, arbeiten) zu bewältigen und kannst dich voll auf die Ausbildung konzentrieren

Nachteile:

-          höhere Kosten, da du Unterkunft und Verpflegung zahlen musst

-          Lernen in kurzer Zeit kann herausfordernd sein

Die berufsbegleitenden Ausbildungen erstreckt sich über einige Monate bis zu einem Jahr, verteilt auf Wochenenden /Feiertage / Brückentage. Sie finden in einem Studio vor Ort statt.

Vorteile:

-          Du hast genug Zeit, die Fülle an Stoff zu lernen und zu integrieren

-          Du brauchst keinen, oder nur wenige Tage Urlaub nehmen

-          Du zahlst nur die Ausbildungsgebühr

Nachteile:

-          Du bist leichter abgelenkt, da du deinen Alltag (Kinder, Job….) bewerkstelligen musst

-          Du bist an vielen Wochenenden mit der Ausbildung beschäftigt und kannst ggf private Unternehmungen nicht wahrnehmen

 Stilrichtung
Als ich begann, mich für Yoga zu interessieren, dachte ich noch Yoga wäre gleich Yoga. Zum Glück machte mich dann jemand darauf aufmerksam, dass es unterschiedliche Stile gibt, die sich sehr wohl voneinander unterscheiden (damals hat man noch nicht im Internet recherchiert). Um ein Haar wäre ich in einer Ausbildung gelandet, deren Übungsstil so gar nicht zu mir gepasst hätte.
Viele Yogaschulen spezifizieren ihre Ausbildung nach der Stilrichtung wie Vinyasa, Hatha oder Iyengar Yoga. Aber auch innerhalt dieser Richtungen gibt es signifikante Unterschiede. Schau dir also unbedingt vorher eine Stunde des/der Ausbilder*in an und prüfe, ob das, was und wie sie/er das macht zu dir passt!

Einige Ausbildungsinstitute bieten eine kostenlose Yogastunde oder eine Infoveranstaltung an. Ein Gespräch ist meiner Meinung nach auch immer gut und für beide Seiten sinnvoll, um zu sehen, ob man zusammenpasst.

 Zertifikat /Anerkennung
Es gibt zwei zentrale Stellen, die Yogalehrerausbildungen zertifizieren. Das ist einmal der BDY (Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland) und die Internationale Yoga Alliance.
Diese geben vor, welche Inhalte die Ausbildung haben soll und haben Vorgaben an die Ausbilder bezüglich deren Erfahrung und Ausbildung.

Zwar kann es passieren, dass ein Lehrer die Vorgaben im Unterrichtsbetrieb nicht einhält (denn wann kontrolliert der BDY oder die YA das vor Ort?), trotzdem würde ich dir empfehlen, dir ein Ausbildungsinstitut mit derartiger Zertifizierung zu suchen. Auch wenn du später unterrichten möchtest, auch im Ausland, hast du Vorteile, da viele Studios mittlerweile auf ein solches Zeugnis Wert legen.

 Erfahrung des/r Ausbilder*in
Je mehr man unterrichtet, desto besser wird man als Yogalehrer*in. Und das gilt ganz besonders für Yogalehrerausbilder*innen.
Schau dir an, wie lange sich dein/e potentielle/r Ausbilder*in schon mit der Materie auseinandersetzt und frage gegebenenfalls nach.
Ebenso hilfreich kann es sein, Bewertungen auf Google oder anderen Portalen ehemaliger Schüler zu lesen und, noch besser: direkt mit diesen zu sprechen.

Einige Lehrer, die sehr bekannt sind mittlerweile so beschäftigt, dass sie die Ausbildung nicht oder kaum mehr persönlich halten, sondern das an ihre Assistenten abgeben. Das sollte dir bewusst sein, wenn du dich wegen eines bestimmten Lehrers zur Ausbildung anmeldest. Es könnte sein, dass du ihn kaum zu Gesicht bekommst.

 Schwerpunktthemen
Jeder Lehrer und jedes Institut hat seine Handschrift und gewichtet die Themen einer Ausbildung etwas anders. Im Extremfall kannst du nach der einen Ausbildung die Yoga Sutras auswendig, aber hast keinen Schimmer von einem guten Stundenaufbau und nach der anderen bist du ein kleiner Anatomie-Experte, bist aber in deiner Persönlichkeitsentwicklung keinen Schritt weiter.

Je nachdem, was dir persönlich wichtig ist, würde ich dir empfehlen, das Institut zu wählen, dass die Themen als Schwerpunkte hat, die du dir wünschst.

Wenn du weitere Fragen zu diesem Thema hast: schreibe mir gern!